Donnerstag, 29. Oktober 2009

Das Faule Ei

Huntly Motor Campground, 29.10.09, 12:05

Juuuriiii! Huhu!

Ja wir berichten heute wieder live aus dem Campground in der niedlichen kleinen Stadt Huntly, die sich am Waikato River und einer Eisenbahnstrecke entlang zieht. Ich habe mich soeben per Kreditkarte in das Zenbu-Netz eingeloggt, um euch in den Genuss einiger Bilder, die nebenbei hochgeladen werden zu bringen und mir die Seele rauszuschreiben.

Nachdem ich erfolgreich aus Napier angekommen war (eine Strecke durch teilweise Gebirge, wo man hinter einem Vehikel mit einer Yacht hinten drauf hinterhertuckelt und verzweifelt auf die nächste Überholspur wartet, die natürlich immer bergauf ist, dann in den Dritten runterschaltet und mit jaulendem Motor qualvoll anderthalb Ka em ha schneller vorbei...rauscht, bemerkt, dass der Typ nebenan einen anglotzt und dabei genau in diesem Moment das Gewicht auf dem Gaspedal leicht ändert, somit wieder gleichzieht, das Schild "Passing line 200m - ZUENDE!" sieht, nochmal alles gibt, dann doch aufgibt und mit 70 weiter fährt, da die Maorifresse erfolgreich seine Yacht verteidigt hat und wieder gemääächlich den Berg runterkullert. Sowas passiert hier am laufendem Band!),
habe ich auch guter Laune am nächsten Tag Paul mit aufgeschlitzter Hose im Afterbereich gesehen und wir haben uns an die Arbeit gemacht. Knappe vier Tage lang, dann war alles getan und ich bin wieder arbeitslos. Paul konnte das nicht wissen, ich auch nicht. Kommentar von Price, dem Arbeitgeber: "Damit muss man rechnen."

Die Arbeit dreht sich um das Herausreißen von kleinen vergammelten Wassermelonenpflanzen, da diese vom Schimmel befallen sind und das neue Einpflanzen von Samen. Das heißt: an der Plane vorbeirutschen, Loch in die Plane bohren, Loch weiten, Handvoll Erde reinschufeln, Festdrücken, Pflanzloch reindrücken, Handvoll Erde daneben legen, weiterrutschen. Nebenbei wird gesäät und die Abdeckplane zurechtgemacht. (Wem das anfangs sexistisch vorkam, sollte seine Gedankengänge medizinisch prüfen lassen. Wir haben jedenfalls immer nur ein Thema gehabt. Ich bin immer noch sauer, dass Martin, ein Engländer nicht in meinem Auto schlafen wollte, Paul stattdessen jede Nacht um sein Zelt schlich mit einer Tube Gleitcreme in der Hand. Und ich bin mir sicher, dass die Campbetreuerin, eine ältere Dame sich in erotische Chats nebenan vertieft...die geht immer mit einem GRINSEN im Gesicht von ihrem Laptop weg... Wer hier jetzt einen Ernst gefunden hat, darf ihn gerne behalten.)

Martin hatte dann noch einmal mit Price geredet und ich kann in einer Woche hier mit Paul weiterarbeiten. Neue Pflanzen warten. Paul kann morgen schon wieder zwei Tage schuften. Trekkerfahrn! Im Austausch habe ich Martin Knorkator vorgespielt, der fährt da voll drauf ab, dann war meine Autobatterie alle, wir wollten Jumpstarten...und ham die Pole vertauscht. Sicherung im Arsch. Dann haben wir meine Karre zur Straße geschoben (einer, Chris genannt, ein Bayer ist vorher lachend abgehauen, der macht hier sowieso nur Probleme, aber das soll Paul mal später erklären, ich hab grad keine Lust. Naja der kriegt halt kein Freibier für die Hilfe) und den AA angerufen.

Somit hatten wir etwas frei und haben uns Rotorua wegen seiner Geothermischen Aktivität angesehen. Zuerst mussten wir uns mit einer mit ihrem Job nicht zufriedenen Informationsdame streiten. Wir wollten die Maori-Culture-Show sehen, Hells Gate und einen Geysir. Ich hatte allerdings gehört, dass der eine von zwei Geysiren arschlos ist, da da ein Stück Seife reingehauen wird und es blubbert. Hat lange gedauert, bis wir unsere richtigen Tickets hatten. DÄMLICHERWEISE hatte ich meine Camera in Huntly vergessen (ich hab sie jetzt wieder), somit gibt es nur Videoaufnahmen von Pauls Fotoapparat.

Zuerst also die Maori Show. Sehr schön gemacht, mit Bergüßungszeremonie, Haka, Tänzen und original Hangi-Essen. Im Bus mussten wir "Te Waka! - Hi!!!" ("Das ganze Kanu zugleich!!!" - oder ähnlich) schreien - typisch touristich (ich werde jetzt immer Pauls Van anfeuern, wenn er nicht aus dem Knick kommt). Danach sahen wir uns in der Stadt um. es stinkt fürchterlich nach faulen Eiern, wegen den Sulphaten, der Lake Rotorua sieht ungesund milchig aus und wird von Möwen besetzt, die saufen die Brühe auch noch und scheinen die ganze Nacht (wir haben im Auto nebenan gepennt) unter Drogen gewesen zu sein. Am nächsten Tag (gestern) gings auf nach Hells Gate, einem Ort mit noch mehr stinkenden qualmenden, kochenden Tümpeln und zum Geysir. Hier sind sehr schöne Aufnahmen gelungen und ich beiß mir immer noch in den Arsch, meine Cam vergessen zu ham. Abends dann wieder zurück nach Hamilton ins Kino. Es dürfte klar sein, was sich Paul dort angesehen hat, ich hab mir "Surrogates" reingezogen. Dann wieder hierher nach Huntly und schon ist heute^^

Puh..das war ja mal enorm viel...jetzt warten wir noch verzweifelt auf die Wäsche, haben aber leider kein Kleingeld für die Maschinen (HIER WIRD VERDAMMT NOCHMAL SCHON WIEDER NUR KALT GEWASCHEN!!!) und die Betreuerin ist grad wie vom Erdboden verschluckt...wahrscheinlich auf der Damentoilette wieder im Chat unterwegs...

Und dann gehts auf nach Raglan, der Surfhochburg.

Und aus.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Auf ein Wiedersehen!

Donnerstag, 22.10.09, 11:37, Napier Stables Lodge Backpackers

Hallo Freunde!
Seit anderthalb Wochen verweile ich jetzt schon in der sonnigen Stadt Napier und nehme nun Abschied davon. Gestern war das vierte mal, wo ich bei der Messie-Familie der Besitzerin des Backpackers Kathrin und ihrer Mutter mit den anderen fünf Fee, Finja, Tim, David und Dennis gearbeitet habe. Paul hat mir dabei auf die voicebox gesprochen, sein Arbeitgeber habe Probleme mit seinen Arbeitern und sucht dringend neue, wenn ich Lust hätte, könnte ich einspringen.ich habe ihn natürlich sofort nach der Arbeit zurückgerufen, mich bedankt und habe jetzt endlich Arbeit, wo ich auch was verdiene! Morgen gehts los. Da ich hier aber noch neun Tage freie Unterkunft habe, ließ ich sie mir aufschreiben und kann jederzeit wieder hierher zurück. Und es ist hier wirklich sehr schön.

Die Zeit nach dem letzten Post haben wir eher faulenzend verbraucht. Einmal waren wir im Spa-Pool, so warme Quellen mit Sauna für 6,80$, zweimal war ich auf dem Bluff-Hill, einem Aussichtspunkt und einmal sind wir zu dritt zum Cape Kidnappers gefahren. Früh wollten wir los, da man die Wanderung nur bei Ebbe trocken bewerkstelligen kann....hatten aber vorher schon erwähnte Weinfatsche erlebt...also sind wir erst um Mittag rum geafhren. Am Strand geparkt und schon ging es los. Sechs Kilometer hin und dann sechs wieder zurück. Während des ersten Teiles konnten wir noch größtenteils auf dem Sand laufen. Am Cape, welcher der südliche Zipfel der Hawkes Bay ist sahen wir Tölpel nisten (einer hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, den Seitwind zu nutzen und mir auf den Kopf zu scheißen), wuschen uns und machten uns auf den beschwerlichen Rückweg. Denn es war schon halb drei und von vier bis sechs herrscht Flut.
Vom Strand war also nichts mehr zu sehen (man sieht den Unterschied auf den Bildern sehr gut), auch nichts mehr von so manch weniger hohen Felsen. Also schlugen wir uns an der Steilmauer entlang! Unterwegs gab es noch vier vom Wasser ins Sedimentgestein gehauene tiefe Gräben,die wir auch alle erklommen und wunderbare Bilder schießen konnten (der mit den kurzen Haaren heißt Max, der andere Dennis, mit dem ich auch schon gearbeitet habe - alles Deutsche). Die Bilder sind auch nicht alle von mir, wir haben gut ausgetauscht. Und ich habe im Übrigen das Datum aus meinen Bildern entnommen - auf mehrfachen Wunsch.
Beim Weg zurück hab ich mir dann noch mehrere blaue Flecken geholt, da ic mich wieder nicht beherrschen konnte und einen noch im Verwesungsprozess befindlichen Krebs nebst drei Muscheln und einem Seestern aufsammeln musste und beim Ausrutschen immer nur hilflos mit den Armen rudern konnte. In Verbindung mit dem gestiegenen Wasser (ca 10 m horizontal mehr Feuchte) haben meine Schuhe den Dienst eindeutig versagt und ich musste mich im Warehouse für 22$ neu eindecken^^

Die neuen Bilder im Oktober sind also von Napier, Cape Kidnappers und vom Arbeiten.

Jetzt lade ich noch sämtliche elektronischen Teile auf, wasche meine Sachen, verstaue die 5 Tüten Verpflegung, die ich vorgestern eingekauft habe, kaufe mir eine neue Matratze, da die alte irgendwie mit Honig in Kontakt kam, richte mich seelisch wieder auf das Schlafen im Auto ein und fahr die fünf Stunden quer über die Insel...

See ya!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Lichtblick

15.10. 22:06 Napier / Stables Lodge Backpackers

Ave!
Ich bin jetzt seit Montag hier im Hostel in der Hawkes Bay, da wir uns, wie Paul ja schon schrieb arbeitstechnisch wieder getrennt haben und ich gehört habe, hier in Napier würden sie Arbeiter suchen und es wäre nicht so überlaufen....Pustekuchen!

Vor der Abreise hab ich mir Pauls Loneley Planet geschnappt, einen Blick reingeworfen und mir zwei Hostels rausgeschrieben. Letzte Umarmung und dann gings los. Direkt aus Ohakune raus, hab ich erst einmal die Aussicht genossen, da seit langem mal wieder die Sonne schien und kein Wölkchen am Himmel hing. Und da war er. Der Berg. Ja irgendein Berg halt. Aber er war schön. Und dahinter: Der andere Berg. Der berühmte. Der Mount Doom. Also bin ich weder in die Nähe von den Skigebieten und einen Schotterweg, wo ich schon einmal war hochgerauscht. Ich wusste ja gar nicht, wie nah ich ihm war. Aber irgendwie war es mir noch nicht nah genug, da oben auf dem Hügel dürfte die Sicht besser sein.
Jop, also bin ich da raufgekraxelt, um dann unterwegs zu merken, dass die von Weiten so kleinen Büsche dreimal so groß waren wie ich und es eine fünf Meter tiefe niedliche Klippe gab! Oben angekommen hat sich die verdammt nochmal einzige Wolke gerade DEN Vulkan zum verschleiern ausgesucht. Daher habt ihr jetzt den Schicksalsberg von Weitem - klar und dann vom Hügel aus.

Die Fahrt ging weiter durchs Gebirge und genau zum Sonnenuntergang bin ich angekommen und hab bei beiden Hostels nach Arbeit gefragt. Nichts. Ich hab mich dann für das entschieden, wo mic nicht gleich 20 Deutsche am Tisch begrüßt hatten. Naja, mittlerweile leben hier auch nur noch 5 Englisch sprechende aber ich hab schon vorgestern und heute auf der Farm der Besitzerin für je drei Tage freie Übernachtung gearbeitet. Als Sklave. Wirklich. Wenn man wie heute eine riesige Terasse, einen frich gepflasterten Weg, einen Pferdeanhänger innen und außen, einen Schuppen und ca. 10, nein 20, sagenwirmal 50 Pferdedecken Fuge für Fuge, Haar für Haar abkerchert...is nich schön. Aber ich bin froh, dass ich was zu tun hab. Außerdem gabs heute Gin Tonic zum Abschied und die gute Frau will nach Arbeit fragen. Die geht dann übernächste Woche los. Mittlerweile hat sich auch jemand vonden tausend Internetbewerbungen zurückgemeldet. Ich dachte, ich könnte die Zeit bis zur Arbeit noch mit anderer Farmarbeit für Unterkunft und Essen verdingen aber heute stellte sich raus, dass sie erst ab übernächste Woche Zeit hat...bisschen verzwickt gerade...und der Lap kriegts ne gebacken die Email zu senden...
Lebet wohl! ...Morgen wollen wir uns mal mit Wein besaufen. Holla die Waldfee.

I ve got a job...

Buona Sera…
Hallo meine lieben,
Seit dem letzten Eintrag gibt es einige Neuigkeiten. Nachdem mein Van-kauf, sowie diverse andere Angelegenheiten geregelt waren, entschieden wir uns von Hamilton nach Taupo zu fahren um dort weiter nach Jobs zu suchen sowie um die grandiose Landschaft besichtigen. Nach einer naechtlichen Tour in Taupo angekommen blieben wir auf einer Art Campingplatz ausserhalb der Stadt. Der anliegende Fluss war perfekt fuer die “Morgentoilette”.Den naechsten Tag verbrachten wir im hiesigen Burger King im Internet auf der Suche nach Jobs….leider mal wieder erfolglos. Den darauffolgenden halben Tag das gleiche Spiel. Frustriert von der Aussichtslosigkeit unserer Situation fuhren wir weiter suedlich um den grandiosen und riesigen Lake Taupo herum, in ein Gebiet im Tongariro National Park welches auf den Namen Whakapapa Village hoert.Auf dem Weg dahin besuchten wir auch noch einen Wasserfall der als Versteck fuer die Waldlaeufer von Gondor diente, genannt Heneth Annun. Ich selbst war zuerst in Whakapapa, da Pierre auf anderem Wege um den See herum fuhr. Somit trieb ich meinen Van den Berg hinauf um nach ca. 1000 meter Aufstieg in totalem Nebel zu enden.(Sicht 15-20 m).Doch das hielt mich nicht davon ab mit meiner sensationellen Geschwindigkeit von 20 km/h weiter hoch zu gurken. Oben im Skigebiet ( ja es liegt noch vereinzelt Schnee), begab ich mich auf die Suche nach einigen Schauplaetzen von Mordor und den Emyn Muil. Aufgrund des Nebels und der kuehlen Atmosphaere wurde ich von meiner Erkundung auch nicht enttaeuscht. Ich kraxelte den Berg hinauf und war fasziniert von so manchem Ausblick den man doch sofort aus den Filmen erkannte. Die zunehmende Kaelte (-5 Grad Celsius) brachte mich dann dazu wieder zurueckzukehren.In der Zwischenzeit erreichte auch Pierre das Dorf. Wir trafen uns unten und verbrachten die Nacht wiedereinmal auf einem Parkplatz. Am naechsten Tag wollten wir noch einmal hinauf damit auch Pierre das Naturschauspiel bewundern kann, in der Hoffung das Wetter waere besser. War es aber nicht. Wieder Nebel. Naja der Atmosphaere hat es gedient und so entstanden noch einige Bilder wie wir bspw. Isildur und Sauron an exakt der gleichen Stelle imitierten, wo erstgenannter letztgenanntem den Ring vom Finger schnitt.Mount Doom , den Schicksalsberg haette man von hieraus eigentlich auch sehen sollen, doch dieser versteckte sich geschickt im Nebel.
Diesen Abend ging es noch weiter ins Karottendorf Ohakune( Hier werden Karotten angebaut und die groesste Ernte irgendwann in den 30ern oder warens die 60er? Keine Ahnung, jedenfalls wurde diese mit der Erichtung einer ueberdimensional grossen Karotte gefeiert. Toll was?) . Wir checkten seit langem mal wieder in ein Hostel ein....und in ein Betruegerhostel noch dazu. Preise fuer eine Nacht von 30-40 Dollar die je nach Laune der Betreiber variierten. Das Zimmer teilten wir mit einem Neuseelaender aus Wellington der wohl in den "Skiferien" hier war. Es stellte sich heraus das er Kinderanimateur sowie Weltrekordhalter im: " weltgroesste Seifenblasen machen ", ist.( Er macht Blasen die ueber 2-3 meter gross sind. Eine kleine Demonstration fuer uns war ebenfalls dabei.Leider hatte dieser nette Mensch einen uebersteigerten sauerstoffdrang, sodass er jede Nacht das Fenster sperrangelweit aufriss um mit Schnappatmung das ersehnte Gas einzuatmen. Er musste natuerlich auch schon frueh um 6 zum Skilift fahren, um danach festzustellen das er geschlossen hatte. Die halbe Nacht verbrachte ich mit Jobsuche, die letztendlich auch erfolgreich war. Dazu spaeter mehr.... den naechsten Tag verbrachten wir wieder in Ohakune auf der Suche nach dem Drehort von einem Teil von Ithilien und exakt der Stelle an der Gollum seinen Fisch gefangen hat. Die Suche fuehrte uns mal wieder einen anderen Berg herauf zu den Mangawhero Falls, die wir aber zunaechst nicht fanden. Ich fuhr also mal wieder auf den ganzen Berg. Oben war ALLES voller Schnee und es wehte ein eisiger orkanartiger Wind der auch gleich mal meine Autotuer beim oeffnen erfasste und fasst aus den Angeln riss. Seitdem knackt sie zwar aber schliesst zum Glueck noch. Auf dem Weg nach unten, nachdem wir einen geisteskranken Radfahrer( auf dem Berg im Schnee bei gefuehlten -10 Grad Celsius in kurzen Klamotten), fanden wir doch noch den ersehnten Drehort, welcher aber leider mit ein wenig weissem Pulver bedeckt war. Allerdings konnte man die Szenerie doch gut erkennen. Das gleiche Problem gabs beim Dreh wohl auch, denn da musste die hiesige Feuerwehr den ganzen Schnee wegwaschen und Andy Serkis ( Schauspieler Gollum) musste im Neoprenanzug durchs eiskalte Wasser hopsen.
Zurueck in Ohakune verstrich eine weitere Nacht. Am naechsten Morgen bekam ich einen Anruf.
Es war die Anfrage auf eine Bewerbung die ich geschrieben habe. Nach einigem Gespraech und der Frage ob ich denn am naechsten Tag anfangen koennte, hatte ich meinen Job. Daraufhin machte ich mich wieder auf den langen Weg von Taupo nach Port Waikato in dessen Naehe die Farm gelegen ist.
Somit hatte ich heute meinen ersten Arbeitstag als Farmarbeiter.
Meine Aufgaben hier scheinen vielfaeltig. Eingestellt wurde ich zwar als Traktorfahrer aber ausser das ich ein Feld gepfluegt habe , verbrachte ich den Grossteil des Tages hinter dem Traktor, damit beschaeftigt Furchen fuer Plastikplanen welche die Pflanzplaetze fuer Wassermelonen abdecken, zu schaufeln und die Planen zu ziehen.
Nach 9 Stunden Feldarbeit ist man schon ziemlich geschafft aber es soll ja auch mal wieder Geld reinkommen. Leider ist die Farm mitten im Nirvana. Die naechsten groesseren Orte sind jeweils 40 km entfernt. In einem davon befinde ich mich jetzt und zwar in Huntly im Mc Donalds. Habe soeben einen groesseren Einkauf im Supermarkt getaetigt um mich fuer die naechste Zeit aus meinem Van lebend , ernaehren zu koennen. Der Hoffung folgend, es gaebe hier Internet, begab ich mich also ins Mcdoof , doch meine Hoffnung wurde enttaeuscht.
Darum schreibe ich nun diesen Text und hoffe ihn bald irgendwann mal posten zu koennen.
Pierre war leider nicht erfolgreich bei der Suche und hat sich auf den Weg nach Napier gemacht. Ich hoffe ihm ist es soweit gut ergangen.

Der naechste Arbeitstag, mit 10 Stunden, ist nun auch vorbei. Heute galt es zwei weitere Felder umzugraben. Leichter gesagt als getan denn das Feld ist stellenweise derart von Schlamm duchzogen, dass es nicht immer einfach war hindurch zu kommen.
Die Nacht verbrachte ich wieder in aller Einsamkeit in meinem Van direkt am Feld.
Auch der dritte Arbeitstag liegt nun hinter mir.Es gibt jetzt auch ein paar ' Kollegen" die fuer das Pflanzen zustaendig sind. Ergo habe ich nicht zu viel mit ihnen zu tun. Naja aber wenn man mal einen erwischt ist es nicht schlecht wenn man mal reden kann. Dieser Tag war der bisher haerteste. Die von mir gestern gepfluegten Felder mussten nun wieder mit Plastikplanenreihen fuer die Wassermelonen eingedeckt werden. Das bedeutete also wieder hinter dem Traktor herlaufen, Folien spannen, einsetzen, die Enden eingraben und abschneiden, im Dreck rumwuehlen und die Maschinen justieren etc. Erschwerend kam allerdings hinzu, dass nach 12 Uhr ein anhaltender Regenguss einsetzte und sich natuerlich auch nicht mehr verduennisierte. Dazu noch ein schoen kalter Wind und es war perfekt. Nach weiteren 10 Stunden war ich komplett durchnaesst, von oben bis unten mit Schlamm bedeckt ( am Ende des Tages versank ich stellenweise bis zu den Knien im Schlamm)und es war eiskalt. Also beschloss ich, allen Sparmassnahmen zum trotz, der Gesundheit Vorrang zu gewaehren und fuhr die 30 km in die naechste Stadt um mir eine heisse Dusche zu goennen.
Internet gabs hier auch nur leider verweigerte dieses den Dienst und stuerzte aller 2 Minuten ab. Toll. Und dafuer bezahlt man dann 10 Dollar.
Die Nacht wieder im Van am Feld verbracht bekam ich heute morgen eine Sms( es ist Donnerstag der 15te). Da es die ganze Nacht und auch jetzt noch in Stroemen regnet, koennen wir heute nicht arbeiten. Somit bin ich mal wieder im Mc donalds um meine "elektronischen solziale Aktivitaetsmaschinen:( Netbook und Handy) aufzuladen.
Mal sehen was der Tag noch bringt.
Bis Bald.
Paul

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Kiwi stuff...

Da mir grad langweilig ist beim Bilder-Upload, hier ein paar Nebensächlichkeiten:

Die Sonne geht grad über dem National Park unter...schön.

Der most common Haka-war-challenge, den ich schon seit Ewigkeiten mal posten wollte:

Ka mate! Ka mate! Ka ora! Ka ora!
Ka mate! Ka mate! Ka ora! Ka ora!
Tenei te tangata puhuru huru
Nana nei i tiki mai
Whakawhiti te ra
A upa...ne! Ka upa...ne!
A upane kaupane whiti te ra!
Hi!!

I die! I die! I live! I live!
I die! I die! I live! I live!
This is the hairy man
Who fetched the sun
And caused it to shine again
One upward step!
Another upward step!
An upward step, another...
The sun shines!!

(Wer das gerne optisch und akustisch erleben möchte, kommt bitte her oder schaut auf youtube unter haka und All Blacks nach)


Und hier der Text, der auf den Burgerfuel-Verpackungen steht, dem wirklich am allerbesten schmeckenden Fast-Fressen:
(Wenn man das mit einer inbrünstigen heroisch beschwörenden Stimme unterlegt mit tiefen Summen vorträgt klingt es unglaublich! Und man macht sich damit auf der Straße lächerlich...)

The Burgerfuel Mission
To provide the ultimate experience in gourmet burgers, incorporating delicious, fresh,natural ingredients, in an athmosphere as charged as the food. Our burgers are cooked and prepared while you wait, taking only a small amount of time to bring you a healthy, convenient alternative in fast gourmet food. Our company is a team of customer focused individuals, committed to high social and environmental standards, and to bringing you products of uncompromised quality.
The Burgerfuel Guarantee
We guarantee that your BurgerFuel Burger is the tastiest burger you will ever eat, because life is too short to eat bad burgers!
Enviro Mental Programme
As part of the BurgerFuel Enviro-Mental programme this has been printed using water based inks on recycled paper as well as paper sourced from sustainable and renewable forests. This packaging is biodegradable.

Auf Jobsuche im Burgerking

07.10.09 18:23 Uhr, Burgerking, Taupo

Grüße!

Nachdem wir also in Cambridge, diesem langweiligen Stück Stadt nahe Hamilton in der Bibliothek saßen und nach Arbeit gesucht haben, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir aufgrund des Mangels an Arbeit ohne Erfahrungslevel womöglich auch unabhängig voneinander suchen müssen. Also haben wir uns noch bei zwei Jobangeboten gemeinsam beworben und ich mich dann nochmal bei dem einzelnen in der Bell-Lodge. Dieser war aber schon weg. Dann hatte die Bell-Lodge auf meine Voicebox gesprochen und frohlockend verkündet, dass grad vier Plätze frei geworden sind. Ich hatte aber dämlicherweise mein Handy grad am Stecker und eine halbe Stunde später war angeblich schon alles wieder weg. Ich hab die dann noch zweimal angerufen. Nichts. Ebenso keine Rückmeldungen von allen anderen Anfragen und nichts frei bei denen, die wir angerufen haben.
Wir wollten weg aus Cambridge, hatten ja auch schon zwei Ausflüge nach Hamilton gemacht, der Stadt der Winde (es war arschkalt.) und sind gestern, einem sonnigen, kalten Tag auf gen Taupo getuckert. Um zwölf nachts, nach zwei Begegnungen mit Opossums auf der Straße hier angekommen und haben auf einem Campingplatz abseits vom Schuss wie gewohnt im Auto genächtigt. Pauls neuester Van des Vertrauens und der Hoffnung hält. Vorrübergehend. Nein, nein; Steve hatte uns ja sehr geholfen und uns eine ehrliche Werkstatt gezeigt. Meine Lautsprecher funktionieren und Pauls rüpelhaft großes Vehikel ebenso wunderbar.

Heute früh kamen wir kaum aus den Federn und sind auf der Suche nach Internet in die Stadt gefahren. Vielleicht hat sich ja schon ein Arbeitgeber gemeldet. Nein.
Nach ein wenig Gesuche sind wir im Burgerking gelandet. Paul hat Internet für den ganzen Tag bezahlt (9,50$). Wir können es sogar beide mit unseren Rechnern gleichzeitig nutzen (Paul hat seit gestern ein Netbook).
Jetzt haben wir also den ganzen Tag nach Arbeit gesucht, Anrufe getätigt und ich hab nebenbei die ganzen älteren Bilder nocheinmal neu hochgeladen und eine einzige Slideshow für den Monat September gemacht. Puh! Endlich fertig! (schon über 700x wurden die Bilder aufgerufen, unser Blog schon weit über 400x!!!)
Für all die, die Kommentare zu den alten Slideshows, die jetzt gelöscht sind gepostet haben, tut es mir Leid.

Als Trost: Tätärätätätääääää! Die Herr-der-Ringe-Tour ist eröffnet!!!

Ihr seht jetzt also im September all unsere besten Bilder von Auckland, das gesamte Northland, mein Besuch auf dem Vulkan, unsere Autos, Piha-Beach, die Huka-Falls in Taupo und so weiter.

Und in der HdR-Show Die Wetterspitze, einem Felsen im Farmgelände nahe Port Waikato, wo wir original HdR-Musik hörten und Paul Gandalfs Pfeife schmauchte (versuchte! es war sehr windig), der Felsvorsprung auf der rechten Seite ist, wo die Hobbits Feuer gemacht haben
und Hobbingen mit Beutelsend, den anderen Hütten, dem Festbaum, dann den ganzen kleinen Stücken Holz, die mühsam zu dem Baum hinter Bilbos Bau zusammengesetzt wurden und dem kleinen See, wo mal die Steinbrücke, der Marktplatz und der Grüne Drache stand.

Jetzt werden wir noch den (ENDLICH) sonnigen warmen Tag genießen und in den Nationalpark hinter dem Lake Taupo ziehen, wo Mordor, Mount Doom, Ithilien und Emyn Muil darauf warten, erforscht zu werden...

PS: Endlich schreibe ich mal wieder an meinem Laptop, bei den anderen Rechnern war es mir untersagt, Kommentare zu schreiben. Natürlich habe ich deinen Post gelesen, Alice und jedes Mal, wenn ich auf das Bild gucke, fang ich ganz schrecklich an, Heimweh zu kriegen. DANKE! ;) Gismo!!! (und natürlich IHR alle!)

Montag, 5. Oktober 2009

Back on the streets

15.19 Uhr
Cambridge


Hey ho meine Lieben

Wir sind nun also wieder zurueck von unserer Gluehwuermchen Tour und beide mit deren Verlauf sehr zufrieden.
In Waitomo angekommen zeigte mir Pierre am Abend zunaechst seinen bereits erkundeten Bush Walk bei dem wir des naechtens ( selbstverstaendlich bei prasselndem Regen ) Gluehwuermchen und diverse Abgruende inmitten der freien Natur erleben konnten. Der Vogel von dem Pierre mir berichtete sein Schrei sei angsteinfloessend, schien seine ganze Kraft in das erschrecken von letztgenannten gelegt zu haben. Sein Schrei war nur noch ein jaemmerliches piepsen. ( Oder war es das auch schon vorher ??:))
Wir buchten in seit langem mal wieder in ein Hostel ein, in welchem wir eine nette deutsche Rezeptionistin kennenlernten die uns bei unserer Suche nach der besten Hoehlentour half. Da unser Budget ja doch ein wenig begrenzt ist empfahl sie uns einen Privathoehlenbesitzer, der wohl auch Touren unternimmt. Also liessen wir uns einen Termin fuer den naechsten Morgen geben.Es war die beste Entscheidung die wir treffen konnten.
Paul ( ja der hiess genau so) empfing uns sehr freundlich und wir wurden zunaechst in hoechst laecherliche Ringelunterhosen mit Shorts und 2 Lagen Fleecepullis gekleidet( ich kam mir ein bisschen vor wie in einem Superheldenoutfit der 60er Jahre)
Bei prasselndem Regen fuhren wir auf sein Gelaende und das Abenteuer begann. Wir kletterten an steilen Klippen, seilten uns mehrmals aus bis zu 30 m ab ( in sowie ausserhalb der Hoehlen), wanderten durch unterirdische Fluesse, beobachteten Tausende von Gluehwuermchen und das alles mit einem extrem erfahrenen und freundlichen Fuehrer. Das lustigste Erlebnis war als Paul uns auf allein in einen kleinen Hoehlenabzweig schickte waehrenddessen er selbst aussen herumlief. Pierre bekam den Weg erklaert hatte sich allerdings etwas im Abzweig geirrt also krochen wir in einen nur 20-30 cm hochen Felsspalt um danach festzustellen das von hinten schon Rufe nach uns ertoenten. Uuuups...da waren wir wohl falsch und steckten nun fast fest.
Nach fast 6 Stunden Tour kamen wir, wie die Schlammkrieger, wieder an unserem Ausgangspunkt an. Nach einer heissen Dusche( die war noetig denn wir liefen stellenweise Huefttief im Wasser) und einem Tee verabschiedeten wir uns von Paul.
Nun sind wir wieder in Cambridge.Schon wieder...eigentlich habe ich diese Stadt satt aber aufgrund meines neuen Kontaktes hier, hatte ich die Moeglichkeit einen sehr guten Toyota Hiace zu erwerben. ToiToiToi das diesmal alles glatt laeuft.
Unser super Jobangebot aus Tauranga hat sich gestern Abend leider auch in Luft aufgeloest. Ploetzlich existierte nur noch ein Job und dieser sollte am naechsten Tag frueh um 8 begonnen werden.( der anruf erfolgte abends halb neun nachdem wir gerade ins Hostel in Cambridge eingecheckt hatten)
So haben wir die letzten 2 Stunden mit Internetjobrecherche verbracht und hoffen nun auf positive Antworten.

Bis zum naechsten Post

Freitag, 2. Oktober 2009

Gibt es Gott doch?

17:58 Waitomo Caves, gleiche Internettaverne, 02.10.09

Gestern kurz nach Mittag fuhr ich also wieder Richtung Hamilton und war noch in Awamatu einkaufen und tanken. Gleich zu Beginn der pfffff nennen wir es mal Stadt - stand ein Schild:"Engine breaks prohibited in Awamatu!" Diese ironischen Dinger trifft man hier ueberall an. Es besagt aber, dass Lkws hier nicht mit dem Motor bremsen koennen, indem sie in einen niedrigen Gang schalten. Beim Einkauf sah ich: Zwoelferpack Tui-Bier 15.99$! Hui! Billig! Da schlag ich zu. Daneben: Export Gold, auch ein leckeres Bierchen 15er Pack 15.99$! Ja das nehm ich doch auch gleich mit! An der Kasse durfte ich dann doch noch etwas mehr bezahlen, naemlich 26 Dollar fuer eine Packung!!! Paul und ich fragen uns jetzt immer mehr, ob es hier irgendwelche versteckte kleine Schilderchen gibt, die nochmal eine Summe draufhauen! Danach hatte ich Paul angerufen, welcher sehr gestresst mitteilte, dass er immer noch in Cambridge gefangen ist. Also fuhr ich dorthin und wir trafen uns, sassen auf einer Bank und fluchten. Paul hatte den Wagen reparieren lassen (fuer 70$ die Stunde, und die haben angeblich den ganzen Nachmittag und Morgen damit verbracht...), danach ueberhitzte die Muehle immer noch! Ein Mann in Weiss kam auf einmal wie aus dem Nichts auf uns zu, sagte "Giuten Moargen!" und fragte uns etwas aus, Paul wiederholte die Geschichte. Der Mann empfahl uns, zum "Citizen Advise" zu gehen. Eine Organisation, die Menschen mit irgendwelchen Rechtsfragen und allgemein anderen Fragen ueberhaupt aushelfen.
Davon haette uns IEP mal was erzaehlen koennen!
Folglich tranken wir abends etwas Bier und gingen am naechstem Morgen gleich mal dorthin. Von der Freundlichkeit wird man ueberwaeltigt!!! Zwei nette Omis taten wirklich alles, was in ihrer Macht stand, hoerten uns zu, dass Paul bis hierher von jedem Mechaniker und dem Haendler betrogen wurde (Die Details kann euch Paul sicher besser erlaeutern), sahen selber ein, dass sowas unmoeglich ist und taetigten mehrere Anrufe. Danach der Clou (nach Guiten Moargen-Gott persoenlich auf der Strasse wahrscheinlich Jesus): Margarete rief ihren Schwiegersohn, einen Finanzberater an, der sich ja viel mit Geschaeft auskennt. Und der kam auch gleich mal vorbei, hiess Steven, fuehrte so ungefaehr drei Stunden Telefonate und klaerte dabei viel auf:

Pauls altes Schlitzohr, der tschechische Haendler namens Martin Aschenbrenner gehoehrt, so steht es auf Pauls Bescheinigungen und auch im VIR, dem Legalitaetscheck, einer Handelskompanie namens "Good value Cars". FALSCH! John, der Eigentuemer der Firma kennt Martin nur, quasi war es ein Privatverkauf ohne Gesetz. Dieses besagt naemlich, dass man nur Vehikel verkaufen kann, die auch funktionieren!!!
Mist!
Martin ist auch kein registrierter Haendler, wie John. Keine Registrierung und du bist fuer alles verantwortlich, solange die Karre noch faehig ist, aus dem Fuhrpark rauszurollen. (Jetzt verstehen wir auch, warum Martin uns so "freundlich" mit einer Ersatzbatterie aushalf)
Steven lud uns dann zum Lunch ein (!!!!!!) und zeigte Paul mehrere Moeglichkeiten. Er koennte Andrew anrufen, einen Verwandten seiner Familie, der gerade in einer Werkstatt in Hamilton als Lehrling arbeitet. Diese suchen Autos, an denen die Lehrlinge rumschrauben koennen. Die Reperatur waere umsonst, wenn Steven ihn anruft, Paul muesste nur fuer die Ersatzteile aufkommen.
Dann rief unser Held mehrere Werkstaette an, die Autos verkaufen, zwei Angebote waren dabei. Paul musste aber noch seinen Van des Vertauens loswerden. Steve schaute uns an.
Option drei: Er kauft den Van Paul fuer 2000$ ab (direkt das, was Paul vorgeschlagen hatte), gibt ihm das Geld sofort und Paul koennte sich ein neues Auto kaufen.

Handschlag.

Wir gingen zur Post (die ist hier dafuer zustaendig), klaerten den Verkauf ab. Steve zeigte uns noch mehrere Werkstaette und einen Van, der unter den neuen Angeboten war, ich buchte gleich noch einen Termin, wann uch meine Lautsprecher einbauen lasse und parkten den Van bei Stevens Haus. Der brauch aber noch bis naechste Woche, um eine Moeglichkeit zu finden, Martin zu verknacken.

Jetzt haben wir alles in mein Auto umgeraeumt und da Paul noch keine Gluehwuermer gesehen hat, sind wir wieder hier. Unterwegs hierher haben wir noch ueberlegt, dass der Mann in Weiss Bestandteil einer hoeheren Macht ist, weil ich beim Abendessen vorher noch gesagt hatte:"Pass auf, Paul, bald kommt Gott vorbei, sagt "Hey, Teufel, lass den armen Jungen mal in Ruhe!" und hilft dir aus der Patsche."....Selten habe ich auch mal Recht...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Getrennte Wege

Waitomo Caves 14:11 Ortszeit (Wir hatten letztens Uhrenumstellung, daher werde ich das gleich noch aendern) 01.10.09

Der Schlag des Schicksals hat eingeschlagen und uns beide verschlagen und zwar genau in Pauls Van. Nachdem wir ja bei sehr bescheidenem Wetter die Szene, wo Gandalfs Schiff Bilbos laecherlichen Ring schlaegt nachgespielt haben, wollten wir weiter nach Tauranga. Vorher hatte ich es aber satt, mich immer nur selbst im Auto singen zu hoeren, was seit der Erkaeltung von Piha nicht mehr zu ertragen war. Ich kaufte mir also ein Autoradio in einer Ladenkette namens Repco. Die sind da ziemlich locker drauf, allgemein die Kaufleute hier - die schaffen es auch, mit 24 Ringen rings um und im Mund dir die neueste Technologie zu erklaeren. Der Typ im Laden ging auch noch nach kurzem skeptischen Blick in mein Portemonaie um 35$ runter und holte auch gleich noch den einzigen Mechaniker her, der nach 16:30 noch arbeiten wollte.
Radio eingebaut - sehr schoen. Radio funktioniert auch. Noch schoener. Apocalypticas Streichwerkzeug prasselt bei Benutzung. Nicht schoen!
Paul hatte inzwischen Walkie-Talkies gekauft, was wir uns schon mal ueberlegt hatten, da Handys gern dazu neigen, staendig auszugehn, kein Netz zu haben und man akute Atemnot bei der Rechnung bekommt. Nach einem erfolgsversprechendem Sprechtest fuhren wir los. Und verwarfen die Idee mit dem guten Geraet. Ich haette hoechstens Pauls Mudbewegungen im Rueckspiegel deuten koennen, als etwas in dem zu verstehen, das aus dem Geraet schwamm.

(Zur Strassenfuehrung soll gesagt sein: Autobahnen gibts hier nicht. Nur eine ab und an zweispurige Landstrasse, welche je nach Belieben die Anzahl der Spuren variieren und auch mal den Gruenstreifen in der Mitte vergroessern oder ganz weglassen. Auch Auffahrten gibt es nicht. Zumindest nicht als solche zu erkennen. Man schaut einfach auf seinem Zettel mit der Karte nach, prueft die ungefaehre groesse der Strasse und stellt fest:...hmmmm, ich bin wahrscheinlich schon seit 10 minuten drauf. In der falschen Richtung.
Kreisverkehre nennen sich hier roundabouts und man blinkt vorher, in welche Richtung man vorhat jenen wieder zu verlassen und faehrt drauf los, ja da passen auch zwei autos nebeneinander!
Nicht einsehbare Kurven werden gottseidank angezeigt. Mit einer passenden Zahl daneben fuer die Gradzahl. Nicht angezeigt wird, wie hart es dabei um die Kurve geht, oder ob man die 75 Grad gemaechlich 500 Meter entlangtuckert. Ich gleube, die haben hier diverse Schwierigkeitsgrade von blauen ueber gelbe bis rote Schilder. Die Gradzahl kann dabei auch ruhig als empfohlene Geschwindigkeit angesehen werden. Geschulte Fahrer rechnen bei Regen noch plus 20.)

Kurz vor Tauranga mussten wir Maut bezahlen (1$) und haben uns dabei aus den Augen verloren. In Tauranga wird ueberall der Highway verbessert, aber man kann sowieso wenig dagegen tun, ihm zu entkommen, einmal an der Kreuzung falsch abgebogen, schon haste zum dritten Mal die City umkurvt und kannst erst in 5 Kilometern wenden.
Wir haben uns aber dennoch gefunden. Und hier faengt es an.

Pauls Batterie wurde in der Zwischenzeit schon wieder zum Verhaengnis, doch ein freundlicher Herr konnte ihm mit einem Jumpstart-Kabel helfen. Wir fanden uns in der City, gingen koestlich essen, kehrten zum Van zurueck und es ging schon wieder los. Diesmal war der freundliche Herr aber schon im Bett (allgemein war ueberhaupt nix los!) und Paul rufte den AA an (sowas wie der ADAC). Der kam dann auch gleich und ein neuer Jumpstart war getan und der Wagen rollte zur wahrscheinlich teuersten Werkstadt hier.
Am naechsten Tag war klar: die Lichtmaschine war dran Schuld. Und es gibt da ein kleines Loch irgendwo im Motorblock, wo Wasser einlaeuft. Nein, das konnte nicht zugeklebt werden, das wuerde wahrscheinlich nochmal genauso viel kosten. Ja, meine neu gekauften Lautsprecher koennten die auch einbauen, fuer 70$ die Stunde. Ich hatte Repco in Tauranga wieder etwas runtergehandelt, damit ich ordentlich in Auto mitgroehlen kann. Ich ueberlegte kurz hin und her, sah den Mann hinten mit einer Gelassenheit ums Auto schlendern, wie ich sie noch nie erlebt hatte und sagte Nein, danke.
Bloederweise hatte jede andere Werkstadt nachmittags um vier zu.

Wir fuhren in der Zwischenzeit zur Bell-Lodge, welche uns empfohlen wurde. Die lispelnde Frau empfahl uns, naechste Woche wiederzukommen, dann gehts mit 4 Wochen Fruitpicking los.

Also tippten wir mit dem Finger auf der Karte an einen Punkt namens Waitomo. Auf der Fahrt hielt Paul vor mir links an. Ich sah dann auch warum: es dampfte schwer untenraus und allgemein ueberall. Das Kuehlwasser war alle. Gottseidank eine Tankstelle in der Naehe. Na toll! Die Krueppel von Mechanikern konnten das natuerlich nicht sehen! Wir fuhren weiter. Keine zehn Kilometer spaeter die gleiche Prozedur. Karre heissgelaufen. Paul sagte: Fahr du ohne mich weiter, ich warte bis er sich beruhigt hat. Seit dem bin ich also allein und fuhr den Weg nach Waitomo Caves, einem kleinen Ort neben einigen Hoehlen mit unterirdischem Flusslauf und massenhaft Glowworms. Wer jetzt an Gluehwuermchen mit gelb leuchtenden Hinterteilen denkt, die irgendwo rumschwirren irrt. Ich schlief die erste Nacht in meinem Auto und ueberlegte. Hmmm, man muesste doch langsam mal duschen...Im Flyer der Blackwaterraftings boten sie doch auch ne Dusche nachher an, da brauch ich nich ins Hostel! Ich rief Paul nochmal bei einem gekuehltem Bier im Pub an und er schilderte mir, dass der Van des Vertrauens, wie ich ihn einst nannte nun vollends auseinander faellt. Den naechsten Tag buchte ich mich also fuer eine Fuenfstundentour ein. Allerdings gings erst am naechsten Tag, heute, los, da Ueberflutung herrschte, da es seit drei Tagen hier aus Eimern schuettet. Abends im Dunkeln lief ich im Busch rum und sah die Glowworms. kleine glitschige Wuermer an den Waenden die hinten blau leuchten und mehrere bis zu einem Meter lange Fangfaeden herunterhaengen lassen, womit sie Viehzeucg fangen, die nicht den notwendigen IQ besitzen, um Hoehlenausgaenge von Hintern zu unterscheiden...
Der naechste Morgen war bitterkalt aber trocken. Um Acht ging die Tour los. 35m einen Schacht hinab und Minute um Minute im Wasser umherwandern.
Das Labyrinth, wies im Flyer herausschrie waren zwei kleine Gaenge, der Fledermausschwung ca. 5m mit nem Seil ueber nen Spalt im Dunkeln rutschen. Trotzdem war es sehr aufregend, wie z.b. der Limbo, wo das Wasser bis knapp unter die Decke reicht und man dieselbe zwanghaft kuessend ruecklings auf dem Wasser entlangschwimmt! Die Standardfrage war uebrigens: "Seen the film "The Descent" ???"

Nochmal mache ich das aber fuer 215$ garantiert nicht!!! Es waren auch keine fuenf Stunden! Wenn man grosszuegig die Einweisung, das Anziehen, das Warten auf die anderen an engen Stellen, die Fotoraststaetten (nein, ich habe keine davon fuer 29$ extra gekauft), das Ausziehen, Duschen,die Suppe nachher, die Fahrt und die Toilette mitrechnet kommt man auf etwa 4:45 Stunden.

Jetzt habe ich alles hier ertkundet und fahr weiter....bloss wohin? Und wie ist es Paul ergangen, der letztens noch in Cambridge festhing?
Diese und weitere Fragen demnaechst bei vomendederwelt.blogspot.com!

PS: Wer die LotR-Scene-watching-tour-Bilder sehen will hat grad Pech. Die werde ich erst spaeter hochladen, wahrscheinlich naechste Woche.
Cya!